Lerne Merle
und mich kennen


 

Meine Lehrmeister & fachlichen Qualifikationen
  • Merle, die mich gelehrt hat, sie zu verstehen und zu begreifen
  • Heiko Vandeven, durch den ich die Funktionsweisen von Gehirn und Psyche gelernt habe - angewandt beim Menschen, übertragbar für Pferde
  • Trainer für Angewandte Pferdepsychologie nach Ameruoso® (11/2024 - 03/2025)
  • Trainer für Rehabilitation, Aufbau & Erhalt nach Ameruoso® (11/2024 - 04/2025)
  • Ausbildung Pferdeosteotherapie (VETogether - Die Therapeuten Academy / Ralf Döringshoff, 02/2020 - 11/2020)
  • Fortlaufende Workshops & Offene Trainings Timo Ameruoso (2018 - 2019): 
    • Angewandte Pferdepsychologie
    • Leistungssteigerung & Gesunderhaltung
    • Arbeit an der Hand & Verladen
    • Reiten auf hohem Niveau
    • Einheit
    • „Aufbau innerer Kraft & Fokus bei der Arbeit mit Pferden“
    • „Grundlagen angewandte Pferdepsychologie - Vertiefung“
  • Fernstudium Psychologie und Verhaltenstherapie des Pferdes (Tierpsychologie Akademie, 02/2016 - 03/2018)
... und die Person dazu

Pferde zu verstehen und zu erkennen, was sie uns sagen wollen, fasziniert mich von Kindesbeinen an. Als schließlich Merle in mein Leben kam, wurde der Wunsch immer größer, meine Faszination und Begeisterung auch beruflich zu erfüllen und weiterzugeben.

Mein Weg begann, als meine Tinkerstute Merle und ich miteinander nicht mehr weitergekommen sind. Ursprünglich habe ich das Fernstudium „Psychologie und Verhaltenstherapie des Pferdes“ für Merle und mich gemacht, doch trotz aller Methoden, die ich durch das klassische Studium anwenden konnte und mit Merle trainiert habe, hat uns nichts davon weitergebracht. Stattdessen hat Merle mir gezeigt, das alles, was ich gelernt habe - sprich die Methoden der konventionellen Pferdeverhaltensarbeit wie Konditionierung, Gelassenheitstraining, Annäherung und Rückzug, nachgeben, wenn das Pferd nachgibt usw., usw., usw. - ihr keine Hilfe sind. Merle blieb „dominant“, wie ich sie damals noch fälschlicherweise beschrieben habe, ängstlich gegenüber sämtlichen Gegenständen, grundlegend gestresst, angespannt und kampfbereit - sozusagen keine Zündschnur vorhanden. Sie ließ sich nicht anfassen und behielt ihre Überzeugung, mit dem Menschen lieber keine Freundschaft einzugehen und in der Selbstverteidigung zu bleiben - für sie gab es nur Angriff oder Flucht. Auch wenn es mal in einem Bereich besser wurde, so tauchte an anderer Stelle ein neues Problem auf oder es wurde früher oder später auch das wieder schlechter, was vorher schon mal besser gewesen ist. Kurzum: Wir fingen jeden Tag wieder von vorne an. Es hätte natürlich auch an mir liegen können, doch als wir ins Training bei Timo eingestiegen sind, wusste ich schnell, dass weder Merle noch ich die unpassende Komponente in unserer Konstellation sind ... ganz im Gegenteil.

Es war für mich keine Option, Merle wegzugeben. Sie war mit ihren damals nur 5 Jahren schon ein Wanderpokal. Ich hatte Timo zwei Jahre zuvor im hr3 Sonntagstalk mit Bärbel Schäfer gehört, doch zu dem Zeitpunkt war Merle noch nicht bei mir und sowieso ein eigenes Pferd für mich ein unerreichbarer Traum. Aber es ist immer hängen geblieben, dass ich ergriffen war von dem, was Timo über sich und seine Arbeit mit Pferden erzählt hat. Als ich schließlich mit Merle am vermeintlichen Ende angekommen war, hatte ich nur noch im Kopf: Wenn einer uns noch helfen kann, dann Timo.

Und so kam es auch: Die Begegnung mit Timo, durch die wir aufhörten, uns mit Verhalten und Symptomen zu beschäftigen, brachte den Wendepunkt. Wir haben unser Zusammensein komplett umgekrempelt und „nur noch“ einzig daran gearbeitet, Merles Grundsystem zu stabilisieren, damit sie Vertrauen und Bindung aufbauen kann, wodurch sie selbstbewusst und ausgeglichen wurde. Ohne sie zu unterdrücken oder gar zu unterwerfen, ohne sie zu dominieren oder in ein Muster zu zwingen, sondern allein dadurch, dass ich mich ihr verständlich gemacht habe, dass ich in unserer Zweierherde als Leittier geeignet bin - und ihr Raum gegeben habe, mich anerkennen zu dürfen. Das geht allein über die zwei Mechanismen, die Pferde im natürlichen Herdenverhalten zeigen: Strukturiert über Tempo und Richtung.

Wir haben uns seitdem nicht ein einziges Mal noch mit unseren „Problemen“ beschäftigt - kein Anfassen lassen üben mehr, kein Führtraining, keine Konfrontation mit Angst auslösenden Gegenständen usw., alles weg, was ihr System befeuerte - das galt auch für mich: An den Tagen, an denen wir Trainingspause hatten, war kein Streicheln erlaubt, kein Futter aus der Hand, kein Putzen, kein Reglementieren. So hart der Verzicht für mich war - dieser neue Umgang hat Wunder bewirkt: Nach einigen Wochen hat Merle mir ihre Zuwendung hundertfach zurückgegeben, als SIE vorsichtig anfing, den Kontakt zu mir zu suchen. Davon zu erzählen bereitet mir noch heute Gänsehaut und die Tränen kommen. Merle fing endlich an, wirklich zu leben und nicht nur aus Reaktionen durch Angstverhalten und Schutzreflexen zu bestehen. Sie fing an, ihr Innenleben zu zeigen - wenn sie endlich vor Freude und Lebenslust über die Weide galoppierte, wenn sie sich über mich geärgert hat, wenn sie einen schlechten Tag hatte und es ihr nicht gut ging oder wenn ich einen schlechten Tag hatte (was sie meistens besser wusste als ich) und wir lieber nicht trainieren sollten. ... Erst, wenn Pferde uns zeigen, was in ihnen vorgeht und wir das richtig ablesen, dann können wir darauf eingehen und damit arbeiten.

Merle wollte gekrault werden, ließ sich frei stehend putzen und die Hufe auskratzen - ohne, dass wir Berühren, Putzen und Hufe geben geübt haben; sie ließ sich frei stehend eindecken, obwohl sie zuvor die Flucht ergriffen hat, sobald die Decke nur in Sichtweite war - ohne, dass ich mit ihr geübt habe, dass die Decke nicht gefährlich ist; sie ließ sich frei stehend satteln und mich aufsitzen - ohne, dass ich ihr beigebracht habe, stehen zu bleiben; wir gingen spazieren und sie lief genüsslich und freudig am durchhängenden Seil hinter mir - ohne, dass wir Führtraining gemacht haben; sie ging ohne meinen Einfluss in den Hänger, obwohl Verladen zuvor mit jedem Mal immer weniger möglich war - ohne, dass wir gezielt Verladetraining gemacht haben; ...

Spätestens seitdem war und ist für mich ganz klar, dass die Methoden aus der konventionellen Pferdeverhaltenstherapie vielleicht kurzfristig und in einzelnen Situationen helfen können, dass sie aber nur an der Oberfläche kratzen und keine Chance haben, am grundlegenden System Veränderung und Stabilität zu bewirken.

Fasziniert von Timos Arbeit und welche Entwicklung sie für Merle und mich ermöglicht hat, wollte ich schon damals seine Methode lernen und Trainerin werden. Doch diesen Plan, die Trainerausbildungen zu entwickeln, gab es bei ihm zu der Zeit noch nicht. So kam es, dass ich zunächst eine Alternative mit ganzheitlichem Ansatz gesucht habe und die Ausbildung zur Pferdeosteopathin absolviert habe. Über die Jahre meiner Tätigkeit konnte ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln, doch das Wissen, dass meine Tätigkeit nur ein winziger Teil der Gesamtheit ist, festigte sich mehr und mehr. 

Meine Motivation ist es, Veränderung nicht nur kurzfristig und im Ansatz zu bewirken, sondern euch als Pferdebesitzer*in nachhaltig und gesamtheitlich im Training mit eurem Pferd zu unterstützen. Mit meinen tiefgehenden Kenntnissen über Anatomie und Biomechanik des Pferdes in Kombination mit wissenschaftlicher Trainingslehre sowie über Hirnfunktion und Pferdepsychologie ist es mir möglich, dort weiterzumachen oder sogar anzufangen, wo die gängigen Methoden an ihre Grenzen stoßen.

Ich möchte fortführen, wozu Merle die Grundsteine gelegt hat. Merle wurde vor 3 Jahren von einem Auto angefahren und viel zu früh aus dem Leben gerissen. Sie begleitet mich bei allem, was ich tue und ich trage sie immer fest in meinem Herzen. Ohne Merle hätte ich niemals den Weg gefunden, durch den ich dort angekommen bin, wo es mir heute möglich ist, dank ihrer Schule Pferden und Menschen neue Wege zu eröffnen.

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